Helly Hansen. Geballte skandinavische Witterungskompetenz seit 1877.

Kurioserweise hielt ich Helly Hansen immer für eine Hamburger Marke im professionellen Rennsegelsport. Vermutlich, weil die Logo-Initialen »HH« für mich unterbewusst ausschließlich für Hansestadt Hamburg stehen. Noch dazu ist der Name Hansen in Norddeutschland wohl ebenso verbreitet wie Meier, Müller, Schulz.

Doch weit gefehlt. Helly Hansen stammt aus Norwegen. Genau genommen aus der Hafenstadt Oslo. Und somit rund 800 Kilometer Luftlinie nördlich vom Hamburger Hafen oder nautisch präziser – 450 Seemeilen.

Bereits 10 Jahre bevor in Hamburg der HSV gegründet wird, legt 1877 im wetterharten Oslo ein Kapitän den Grundstein für ein globales Unternehmen: Helly Juell Hansen trotzt den rauen Witterungsbedingungen auf hoher See und entwickelt gemeinsam mit seiner Frau Margrethe Schutz- und Arbeitskleidung für Seeleute: wasserdichte Jacken, Mäntel und Hosen aus grobem Leinen. Wasserdicht produziert durch eine spezielle Leinöl-Imprägnierung. Der Beginn von Helly J. Hansens Oljeklædefabrik.

Damit gilt Helly Hansen als Erfinder des klassischen Ölzeugs, der Standardausrüstung für Seeleute. Ob Fischer oder Matrose. Ob auf Angelkuttern oder Containerschiffen.

Für ihre wasserdichte Ausrüstung erhält Helly Hansen kein Jahr später den ersten Produktpreis auf der Pariser Weltausstellung 1878. Doch es bleibt nicht beim innovativen Ölzeug. Die professionelle Ausrüstung wächst kontinuierlich. Diverse Erfindungen und Patente untermauern die Witterungskompetenz der Marke.

In den Vierzigerjahren Helox, eine Gewebetechnologie mit der Mäntel wasserdicht gemacht werden. In den Sechzigerjahren Fiberpile, das erste Fleece, also ein sehr leichtes Gewebe mit thermischen Eigenschaften. In den Siebzigerjahren Lifa, eine atmungsaktive Faser, die Feuchtigkeit absorbiert und zugleich warmhält. In den Achtzigerjahren Helly Tech waterproof.

Erwähnenswert auch die H2 Flow Technologie mit einem speziellen Belüftungspatent bei Jacken für Extremsportler, zur effizienten Regulierung der eigenen Körpertemperatur. Und kürzlich Lifa Infinity Pro, eine wasserfeste, atmungsaktive Technologie für den Rennskisport, nachhaltig ohne chemische Behandlung produziert.

In 144 Jahren hat sich Helly Hansen vom Vorreiter für Schlechtwetter- und Seglerbekleidung zur führenden skandinavischen Profimarke auf Meeren, Bergen, Baustellen etabliert und sich sukzessive weiterentwickelt.

Bewährt und begehrt von Weltklasseseglern und Skiprofis. Und längst auch von Stilathleten aus aller Welt. Zu Lande, zu Wasser und in der Luft.