Irgendwie erinnere ich noch schwach, wie sämtliche Experten – echte wie selbsternannte – vor rund 10 Jahren unkten: »Streetwear ist out!« Das gesamte Segment hätte sich totgelaufen und durch pausenloses Limitieren und diffuses Kollaborieren selbst ad absurdum geführt aka ins eigene Knie geschossen.
Hinzu kam noch der recht wackelige Spagat zwischen Nachhaltigkeit auf der einen Seite und Authentizität auf der anderen.
Abgerundet wurden die Kollektionen der künstlichen Verknappung dann immer häufiger mit Preisen jenseits jeglicher urbanen Lässigkeit. T-Shirts kosteten mittlerweile das, was man früher für einen Parka hinblätterte. Und für den Preis eines saisonal hippen Sweaters erwarb man einst eine Lederjacke, die man ein halbes Teenagerleben lang schleppte.
Wer also sollte, wollte und konnte das noch alles mitspielen? Zudem war die Generation Streetwear plötzlich erwachsen und legte nunmehr Wert auf größere Qualität und kleinere Prints. Und so kam es, dass viele traditionelle und ebenso viele junge Fashionlabel schneller vom Markt verschwanden, als man sich auch nur ansatzweise vorstellen konnte.
Doch einige hartnäckig hippe Klassiker setzten sich durch und etablierten sich mit kreativer Eloquenz sowie Kontinuität und Street Credibility. Beispielsweise Stüssy, Wood Wood, Supreme.
Seit 2016 darf man wohl auch das Label Pacemaker dazuzählen. Nach 3,5 Jahren urbanem Wettkampfdauerlauf prescht der ostfränkische Tempomacher unermüdlich und mit konstantem Tempo vorneweg. Und genau das ist auch das Markenversprechen alias Motto hinter dem Label mit dem grazil sprintenden Comic-Karnickel: »Set the Pace«.
Wie das geht, weiß man bei Pacemaker nicht erst seit gestern. Denn hinter der Marke steht Till Jagla, der jahrelang für und mit adidas Originals viele originelle und außergewöhnliche Kollektionen und Kollaborationen verantwortet hat. Als »Pacemaker« weiß er, was viele nur ahnen – nämlich wie man Richtungen, Geschwindigkeiten und Trends vorgibt.
Mit der eigenen Marke kann er seinen ungestümen Tatendrang und seine Kreativität seit 2016 kompromisslos ausreizen und aufgrund jahrelanger Kontakte famose Kollaborationspartner für kleine feine Projekte gewinnen.
Längst hat sich um die Marke Pacemaker – quasi im Sprint – eine urbane wie globale Fangemeinde gebildet. Im Fokus der Kollektionen stehen T-Shirts, Hoodies, Sweater – primär in den Basisfarben schwarz, weiß, grau.
Immer dabei, mal groß als Print, mal winzig und nur auf dem Logopatch: der hakenschlagende Mümmelmann formerly known as Meister Lampe – niemals flüchtend, gejagt oder hinterherhinkend, sondern stets vorneweg flauschig die Richtung angebend, als etablierter Tempomacher.