1991 war irgendwie ein Jahr, das weder für gesellschaftliche Meilensteine steht, noch für historische Errungenschaften. Trauriger Höhepunkt ist der zweite Irakkrieg. In der Sowjetunion wird der Geheimdienst KGB aufgelöst. In England geht der Nachrichtensender BBC erstmals auf Sendung. In den Alpen Südtirols wird der Ötzi gefunden. Und in Deutschland ist das Rebhuhn Vogel des Jahres.
Zwei Musiklegenden haben die irdische Welt verlassen: Miles Davis und nur wenig später Freddie Mercury. Rest in Peace! Sportlich passierte wenig Relevantes. Abgesehen von Diego Maradonnas Kokainskandal, gewann Evander Holyfield den Weltmeistertitel im Schwergewicht gegen George Foreman. Und der beste Sprinter der Welt heißt Carl Lewis. Im bis dahin schnellsten 100-Meter-Rennen aller Zeiten legt der Athlet aus Alabama bei der WM in Tokio die 100 Meter in grandiosen 9,81 Sekunden zurück. Zum Vergleich: Den aktuellen Weltrekord hält der Jamaikaner Usain Bolt seit der Leichtathletik-WM 2009 in Berlin mit 9,58 Sekunden.
Schneller, höher weiter. So lautet auch das Motto in der Profisportequipment-Entwicklung. Mit Hochdruck werden neue Materialien und Produkte konzipiert, optimiert, gewichtsreduziert. Alles wird windschnittiger und technologischer. Jedes eingesparte Gramm zählt, jedes Mü in Richtung Pefektion bedeutet oftmals auch mehr Leistung, mehr Vorsprung, mehr Medaillen.
adidas hatte das Laufsportsegment bereits revolutioniert und die Benchmark alias Messlatte mit der großartigen Torsion-Sohlentechnologie der Modelle ZX 8000 und ZX 9000 in respektable Höhe gehängt. Dem setzt der Equipment Racing 1991 noch einen drauf. Die Equipment-Serie mit dem Performance-Logo wurde mit einem klaren Ziel entwickelt – Leistungssteigerung! Die griffige Formel lautete: bewährtes Torsion-System plus Stabilität minus Gewicht mal optimierte Luftzirkulation gleich EQT.
EQT steht für Equipments. Gesprochen erinnert das Kürzel an das französische Verb »écouter«, also zuhören. Und das Zuhören lohnt sich bei so viel geballter Technologie auf der einen Seite und dem hochwertigen und zugleich aufwendig verbauten Softcell-Leder-Synthetik-Mix und futuristischem Style auf der anderen Seite. High Tech trifft High Quality.
Die EQT-Familie umfasst drei Modelle: Der Cushion fußt auf dem ZX 8000, der Support auf dem ZX 9000, der Guidance auf dem ZX 7000. Seit den Neunzigerjahren gibt es immer wieder Retroeditionen sowie neue Colorways und Varianten. Speziell in den letzten drei, vier Jahren. Mein Lieblingsmodell ist der Original Support in Schwanweiß-Granitgrau-Racinggreen aus der Kollektion Herbst/Winter 2010.
Enormen Stylefaktor hat auch die soeben frisch eingereiste »City Series«. Den Anfang machen zwei metropole Nubuk-Wildleder-Modelle des Support ’93: Kopenhagen in Burgunderrot und New York in Kolkrabenschwarz. Oder alternativ das ebenfalls richtig lässige Runs Oddity Pack mit ein paar famosen, bzw. »oddity«, also kuriosen Farb- und Modellkompositionen.
Ob ’91, ’92, ’93, Support oder Cushion, Kurzstreckenlauf auf dem Catwalk oder Mittelstrecke auf urbanem Waschbeton – der EQT läuft und läuft und läuft. In diesem Sinne: run boy, run!