Auf dem Getränkemarkt im Segment Chillout & Afterwork ist seit 15 Jahren der Teufel los. Und jetzt auch der Fuchs. Nach Pils und Gerstensaft in jeder erdenklichen Kombination mit Frucht, Kraut und Wurzel, heißt es nun: Willkommen im Cider Space!
Was bereits Anfang der Achtzigerjahre mit der Institution Croqueladen in der Dreiviertelliterflasche als französischer Cidre mit 2,5 % Alkohol in Herb oder Süß angeboten und primär von frankophilen Kordhosenträgern mit Baskenmütze zum Croque Toulouse verzehrt wurde, heißt heute Cider und beruft sich auf die angelsächsische Variante mit merklich mehr Alkohol und deutlich weniger Kohlensäure.
Cidre oder Cider. Beides klingt natürlich zeitgemäßer und ausgefuchster als Apfelschaumwein. Denn faktisch ist Cider vergorener Apfelsaft, der durch fachgerechte Fermentierung zum Moussieren gebracht wird. Nice to know: Der Begriff Cider stammt von dem griechischen Wort Side – für Granatapfel. Side wiederum war eine Tochter des Minotauros, die sich dem Mythos nach in einen Granatapfelbaum verwandelte. Tja, dumm gelaufen.
Ein paar Jahrtausende später greifen zwei Ostfriesen und ein Hesse in Hamburg zu Elstar, Boskoop und Granny Smith und graden das Kernobst up zu Lazy Fox Cider. Henning, Sascha, Robin: zwei Designer und ein Betriebswirtschaftler. Die drei sind auch privat eng befreundet, machen zusammen Rockmusik und haben somit schon einige Alkoholika gezischt. Sozusagen Männer vom Fach in Sachen Durst und Löschen.
Gemeinsam entstand im Frühjahr 2014 die Idee für ein eigenes Getränk und die Lust und Neugier darauf, ein komplettes Produkt von A-Z zu entwickeln: Name, Inhaltsstoffe, Geschmacksrichtungen, Farbigkeiten, Design, Displays, Vermarktung und Vertrieb. Im Fokus stand nicht die schnelle Mark, sondern der Aufbau einer sympathischen Marke in kompletter Eigenregie.
Damit Lazy Fox eines Tages abgeht wie Schmitz‘ Katze, zieht man als Kernobstveredelungs-Start-Upper nach Feierabend persönlich von Shop zu Shop und Markt zu Markt, ganz nach alter Hausierertradition und baut sich sukzessive einen Vertrieb auf. Und weil der faule Fuchs ein kerniger Typ ist, präsentiert er sich für Freunde der digitalen Bestellung ab sofort mit eigenem Webshop.
Wer also ebenso faul ist, ordert seinen Apfelcider bequem von zu Hause und lässt anreichen. Ob in Grün mit Basilikum-Ingwer oder in Rot mit Cranberry-Minze – Lazy Fox schmeckt tatsächlich so lässig wie er aussieht. Damit stellt er die Cider der großen Marken locker in den Schatten.
Daumen gedrückt, dass sich der faule Fuchs fleißig etabliert. Quasi vom Außenseiter zum In-Cider.