Der APS. Vorsprung durch Fine Tuning.

Parallel in London und Philadelphia wird das bis dahin größte und bis heute legendäre Live-Aid-Benefizkonzert zelebriert. Das Greenpeace-Schiff Rainbow Warrior wird im Auftrag des französischen Geheimdienstes im Hafen von Auckland versenkt. Der Heimcomputerhersteller Commodore präsentiert mit popartiger Unterstützung von Andy Warhol den Amiga 1000, der grafisch vollkommen neue Maßstäbe setzt. Windows 1.01 kommt auf den Markt, ebenso der Spieleklassiker Tetris.

Sportlich betrachtet gewinnt Boris Becker als erster Deutscher – und mit 17 Jahren als jüngster Teilnehmer aller Zeiten – das Grand-Slam-Turnier in Wimbledon. Stabhochspringer Sergej Bubka bezwingt als erster die Sechs-Meter-Marke. Und Garri Kasparow schlägt Anatoli Karpow am Brett und ist mit 22 Jahren der jüngste Schachweltmeister der Geschichte.

Ein imposanter Schachzug gelingt ebenfalls im Jahre 1985. adidas präsentiert das ultimative Präzisionsmodell in Sachen Stoßdämpfung, kurz APS. Hinter dem technischen Kürzel steht die etwas holprige Definition Anti-Pronation und Schockabsorptions-System. Pronation ist der medizinisch-orthopädische Begriff für die natürliche Dämpfungsbewegung: die Einwärtsdrehung des Fußes nach innen. Die individuelle Feinabstimmung anhand eines kleinen, gelben Schlüssels steuert die PU-Rippen in der Zwischensohle des Laufschuhs, die über eine TPU-Welle geführt werden.

So kann je nach Körpergewicht und Fußspezifik eine Idealpronation individuell justiert werden, um Bänder, Sehnen und Gelenke bestmöglich zu entlasten. In einem Satz: Schlüssel an der Fersenmitte angesetzt und im Uhrzeigersinn gedreht, zieht die Rippen zusammen, das Material wird verdichtet, die Zwischensohle wird also härter. Umgekehrt wird das Laufprofil weicher, sobald die PU-Rippen durch eine Linksdrehung entspannt, also auseinander gezogen werden. Die individuell eingestellte Härte lässt sich ganz einfach in dem Sichtfenster der Sohle an einer Skala ablesen. APS’olutely great!

Damals ein Meilenstein in Sachen Laufkomfort und ein grandios umgesetzter Spagat zwischen Massenprodukt und Custom-Made-Laufschuh im High-Tech-Segment. Der knie- und gelenkfreundliche Topathlet lässt auch optisch nichts zu wünschen übrig: silberweißes Softnylon in dezenter Webstreifung zu cremeweißem Veloursleder. Dazu der textile Dreistreif in Marineblau-Alarmrot. Das Ganze in Kombination mit der markanten weiß-roten Zweifarbsohle, von der die meisten Wettkampfläufer vermutlich nur den roten Fersenpart kennen – aus der Ferne, weit weit vor ihnen.

2003 wurde der Prototyp der Fine-Tuning-Stoßdämpfung frisch aufgelegt. Und nun, 11 Jahre später, steht das ultrabequeme Stylemonster erneut an den Startpositionen der führenden Sneakerboutiquen. Detailgetreu, im Original Colorway und diesmal auch mit dem gelben APS-Schlüssel zur persönlichen Feinabstimmung. Zur Verstärkung tritt der APS aktuell im Duett auf. Denn alternativ gibt es den Klassiker nun auch in der Staub-, Smog- und Disconebel-unempfindlicheren Black Editon.

Also, kurz den Schlüsel drehen und ab geht’s! Für den richtigen Laufbeat und als kleiner Reminder für das kleine, feine APS-Tool: the key, 1983 von Wuf Ticket.