Der Wimbledonsieger von 1975. Advantage: Match Play!

Die Bread & Butter Berlin, eine der wichtigsten Fashion-, Sneaker- und Lifestyle-Messen, liegt schon wieder knapp vier wochen zurück und der Sommer feuert landesweit mit Sonne satt aus vollen Rohren. An den Sneakerfüßen der Anspruchsvollen und Modeinteressierten dreht sich nach wie vor alles um den Laufschuh alias Trainer oder Runner.

Dabei legen einige der relevanten Sportmarken noch einen Gang zu und retouchen und launchen den einen und auch anderen in Vergessenheit geratenen Racer. Running scheint weiterhin das große Thema im Sneakerbusiness zu sein. Da ist man sich einig. Optimiert und ausprobiert und variiert wird vor allem in den Kombinationen der Materialien. Ob Hyperfuse, Denimstoffe, Meshfasertechnik oder Strickvarianten – hier tut sich immer noch einiges. Auch wenn viele Fashionistos, Sneakerheads und Trendexperten gern behaupten, dass der Markt stagniert und derzeit irgendwie nichts Neues passieren würde.

Nun ja, das Rad lässt sich nicht neu erfinden. Und Perfektion lässt sich per Definition eigentlich nicht perfektionieren. Nur variieren, ergänzen, verfeinern. Das allein ist schon eine spannende Angelegenheit. Nicht nur im Segment Runner. Denn auch wenn mein derzeitiger Lieblingssneaker – der adidas Tech Super – ein Retro-Laufschuh ist: Eine ganz andere Sparte hat ebenfalls großes Potenzial für großartige Modellvarianten und Neuauflagen mit hoher Hipsterakzeptanz und Stylefaktor. Die Rede ist von Tennis.

Zwar ist der Tennissport ein Relikt der späten Sechziger, Siebziger und Achtziger, doch genau genommen waren das die drei relevanten Jahrzehnte für Coolness, Wettkampf, Stilprägung, Faszination und Authentizität.

Während Nike mit dem Doppel Challenge Court und Wimbledon, auch bekannt als John McEnroe Tennis Classic, aufschlägt ist das Team adidas im Filzballsegment seit Anbeginn deutlich breiter aufgestellt. Bereits mit den Modellen Grand Slam und Forest Hills hat adidas zwei Originals etabliert. Darüber hinaus erinnern die Legenden Stan Smith und Rod Laver namentlich an zwei geniale Netzkoryphäen und ergänzen die Tennisequipe. Weniger bekannt sind der Lendl Supreme, benannt nach Ivan Lendl und der Edberg, dessen Namenspate der Schwede Stefan Edberg ist.

Im Halbschatten der Rasen- und Rotsandklassiker stand bisher und zu Unrecht der Match Play. Oldschooler und Freunde des anspruchsvollen Netzduells erinnern den Archivklassiker aus Herzogenaurach womöglich noch aus den Siebzigerjahren.

Arthur Ashe war der erste schwarze Daviscup-Teilnehmer. Der Amerikaner präsentierte im Match Play einige spektakuläre und historisch dokumentierte Aufschlagspiele und Turniere. 1975 gewinnt er das Wimbledon-Finale gegen den eigentlichen Favoriten Jimmy Conners. 1985 wird Arthur Ashe in die International Hall of Fame aufgenommen und 1992, kurz vor seinem Tod, kürt ihn die Sports Illustrated zum Sportler des Jahres.

Dank der Premiumkollektionen adidas Blue und adidas Consortium gab es in den letzten Jahren bereits ein, zwei feine Neuauflagen des Glattlederklassikers von 1975 mit der schlichten Original-Silhouette, der unverkennbaren weißen Gummisohle und der markant dezenten Dreistreiflochung. Aktuell im ausgewählten Fachhandel: der Sub Blue, ein Low-Modell mit Labyrinth-Textilgrafik und ein Mid in Ultramarin aus knautschweichem Nubukleder.

Das I-Tüpfelchen dürfte wohl der »Match Player« sein, den es im Laufe des kommenden Jahres fernab des gut sortierten Tennissportfachhandels geben wird: Die artifizielle Waschlederversion in Pistazie-Marineblau-Purpurrot mit der filigranen Modellbezeichnung in Gold auf weißer Fersenkante ist für mich eines der Highlights der BBB 2013 und der Saison 2014. In diesem Sinne: R.I.P. Arthur Ashe und lang lebe der adidas Match Play!