»Grand Slam« – ein großartiger Begriff, der Großartiges impliziert. Spätestens seit den Achtzigerjahren steht Grand Slam für den Zusammenschluss der vier bedeutendsten Tennisturniere: Australian Open in Melbourne, French Open in Paris, Wimbledon Championship in London und US Open in New York. Der Grand Slam ist unumstritten der größte Erfolg, den ein Tennisspieler erzielen kann.
Kein Wunder also, dass adidas schon damals schnell reagierte und dem Topturnier 1981 einen Tennisschuh widmete: den Grand Slam Lo. In weißem Glattleder. Mit grasgrünen Streifen. Und den damals revolutionären Heel Plugs: Anhand des Peg-Dämpfungssystems mit den drei markanten Fersendübeln konnten Fußstellung und Körpergewicht, den jeweiligen Boden- und Spielverhältnissen individuell angepasst werden. Ich besaß selber nie so einen exklusiven High-Technology-Schuh, erinnere aber noch, dass es damals extra einen Schlüssel zur Feinjustierung gab.
Der Grand Slam ist eins der erfolgreichsten Tennisschuhmodelle der Achtziger. Im Verlauf der letzten Dekade gab es mehrere Neuauflagen, vermarktet unter dem Kürzel »G.S.«. Im Zuge des Tennisrevivals und einer medialen Überglorifizierung der legendären und stilprägenden Achtzigerjahre sorgt nun eine besonders elegante Edition – von einer der berühmtesten Tennis-Silhouetten aus den Archiven Herzogenaurachs – auf dem Sneaker-Court für Furore.
Neben dem Hi-Top-Modell G.S. ST, weißes Leder, silberner Dreistreif, ist vor allem das Lo-Model ein Style-Highlight. Nicht nur für Oldschooler wie mich. Das edle Retro-Design mit der aschgrauen Sohle, atmungsaktiver Mesh-Zunge und den mattgoldenen Streifen glänzt mit innovativer Technik und macht die Neuauflage des Leichtgewichts – rund 30 Jahre nach der Erstveröffentlichung – zum Grand-Style-Slammer für die drei hart umkämpften Spielbeläge: Asphalt, Laufsteg, Dancefloor.
Der Begriff »Legende« wird im Lifestyle-Business allzu gern und schnell benutzt. Hier bietet er sich zu Recht an. Die Faszination Grand Slam ist nicht das Resultat subtiler Werbung und smarter Marketingmaßnahmen. Der Grand Slam hat sich seinen Ruhm und die Glorifizierung in den Achtzigern hart erkämpft. Tennisikonen wie Ivan Lendl und Stefan Edberg trugen das Erfolgsmodell während ihrer erbitterten Zweikämpfe auf dem roten Sand: Zwischen 1984 und 1990 siegte Ivan Lendl in acht Grand-Slam-Turnieren. Davon zweimal gegen John McEnroe sowie gegen Mats Wilander. Stefan Edberg gewann zwischen 1985 und 1992 sechsmal den Grand Slam: zweimal die Australian Open, zweimal die US Open und zweimal Wimbledon.
Auch die Damenelite hat das Turnier legendarisiert: Die Amerikanerin Chris Evert gewann 18 Grand-Slam-Einzeltitel. Die Ausnahmespielerin Martina Navrátilová erreichte ebenfalls 18 Turniersiege. Und Steffi Graf gewann 1988 alle vier Grand-Slam-Turniere und obendrein bei den Olympischen Spielen. Damit gewann sie, als bisher einzige Tennisspielerin der Welt, den Golden Slam!
Der adidas Grand Slam OG 2012 ist also nicht einfach ein schickes Retromodell von einem der erfolgreichsten Tennisschuhe ever. Dies ist die zeitgemäße Reinkarnation einer Grandplatzlegende, bereit für den souveränen Tiebreak auf Sneaker-Contest und Fashion-Competition.