Das schwedische Streetstyle-Label mit den beiden Rücken an Rücken stehenden L-Kurven, das Oldschooler unterschwellig an die Mutter aller Spielkonsolen, die Atari 2600 von 1982, erinnert (die unzähligen Stunden mit »Space Invaders« haben meinen Schulzensurenschnitt nicht unerheblich beeinflusst), ist schon lange eine der Lieblingsmarken europäischer Rollbrettfahrer.
Gebürtig in der Skate- und Snowboard-Subkultur genießt WeSC eine faszinierend breite Fangemeinde: ob hipper Teen oder cooler Twen, 30-jähriger Fashionist oder stylish toughe Wedge-Heel-Lady.
Gesprochen wird der Markenname kurz »We«. Das Akronym WeSC steht für die Haltung der fünf Gründer Greger Hagelin, David Hedman, Mattias Hallencreutz, Pontus Karlsson, Ingemar Backman: »We are the Superlative Conspiracy«, was in etwa bedeutet »Wir sind die brillante Verschwörung«.
Soviel zur Theorie. Der Erfolg jedenfalls gibt ihnen recht. Im Jahr 2000 gegründet, gibt es das an der Stockholmer Börse notierte Unternehmen WeSC inzwischen weltweit, u.a. mit 22 eigenen Brandstores, darunter Berlin, Tokio, München, New York.
Bahnbrechendes Husarenstück war die Idee und Vermarktung der eigenen und kunterbunten Kopfhörerlinie »Oboe«. Damit – im Marketing spricht man von horizontaler Produktdiversifikation – traf die Marke den Nerv der Zeit und die smart frisierten Köpfe der Urban Traveller sowie eine völlig neue, platzsparende und clevere Positionierungsnische am PoS angesagter Shops und Boutiquen.
Im Textilbereich kommt es immer wieder zu feinen kleinen Kooperationen mit Künstlern aus der ganzen Welt. Eines meiner persönlicher Favorits ist das 2008 von Lifestyle-Artist (und Absolvent des Otis College of Art and Design Los Angeles) Chad Robertson designte, streng limitierte, neongrüne T-Shirt mit dem dunkelblau beflockten Dogface plus inszeniertem Doppellogo. Fresh und zeitlos und somit auch drei Sommer später noch richtig zornig. Und das Tollste: In den letzten 1.000 Tagen sah ich nirgendwo ein weiteres Exemplar. Wow, bzw. wuff!