Zwischen Tidenhub und Kugelhagel. Chillen, strampeln, schlagen an den Deichen von Rothenburgsort.

Rothenburgsort. Kurz vor den Elbbrücken, keine 4 km von Hauptbahnhof und Hafencity und doch ganz anders. Hier kann man Abends beispielsweise entspannt mit dem Bike seine Runde drehen, wie es dutzende Rennradenthusiasten seit Jahrzehnten tun zwischen Billwerder, Entenwerder, Moorflet und Kaltehofe. Fernab der Massen, direkt am Deich, mit feinsten Klischee-Sunsets.

Oder es verschlägt einen zur Abwechslung in die Golf Lounge, Hamburgs Driving-Range direkt Billwerder Neuer Deich. Aus den Lautsprecher-Boxen hämmert Junge-Leute-Musik. In den Pitching-Boxen auf drei Ebenen schlagen Männer und Frauen aller Couleur ein paar Bälle. Es gibt keinen Dresscode, kein Rangefee. Irgendwie schon cool. Auch wenn ich mit diesem Sport so gar nichts am Hut habe. Einfach hinfahren, ein paar der weißen Hartgummikerngeschosse in den Orbit peitschen, eine Brause zwitschern, einen vom Pferd erzählen und entspannt wieder vom Acker machen. Allein oder in der Gruppe, bei Sonne oder Regen, immer an der frischen Luft, mit eigenem Schläger oder Leihmaterial, an 360 Tagen im Jahr. Kein langes Anreisen, keine abschreckende, schwarz lackierte SUV-Armada vor der Tür.

Vielleicht doch irgendwann eine feine Alternative zum Wassersport? Zur endlosen Gurkerei und der Suche ferner Secret Spots mit Topbedingungen? Zum Amstrandstehen und Aufwindwarten und zur nervigen Materialschlepperei? Hmm, 9er-Eisen statt Neopren. Vielleicht irgendwann mal, wenn man 40 ist, also im Kopf, aber das kann unter Umständen … noch eeeeeeewig dauern.