Vom Langstreckensprinter zum Kurzstreckenhipster. adidas Pure Boost.

Ein Running-Schuh muss nicht zwangsläufig gut aussehen. Und ein gut aussehender Runner ist nicht automatisch ein astreiner Laufschuh. Doch manchmal geht tatsächlich auch beides.

Mit dem Pure Boost setzt adidas auf hypermodernes Design plus maximale Energierückgewinnung. Die Idee dahinter ist es, die Energie des Läufers nicht in den Laufuntergrund abzugeben und somit zu verschwenden, sondern die produzierte Energie wieder zurückzuführen, so dass de facto weniger Kraft verloren geht. Kennzeichnend dafür ist das schaumbasierte Dämpfungsmaterial der markanten, gipsweißen Sohle in der Kieselsteinoptik, die spontan an diese so herrlich nach nichts schmeckenden, kalorienarmen Reiswaffeln erinnert.

Der Pure Boost ist die gelungene Kombination aus höchstem Komfort und dynamischer Energie. Klingt nach Marketingphrase, ist aber tatsächlich so: Die durchgehende, dämpfende Zwischensohle gibt der Laufbewegung einen spürbaren Boost mit jedem Fußabrollen während des Sprints.

Der Runner hat definitiv das Zeug zum Wettkampfschuh: ob auf der Tartanbahn, auf Sand, auf Asphalt oder auf clubkompatiblem Tanzparkett. Die ungewöhnlich profillose Sohle, im Sinne von nahezu glatt, sorgt für ungewohnte Dynamik auf unterschiedlichsten Terrains.

Das Techfit-Upper und das Mesh-Material unterstützen dabei die Flexibilität des Runners und sind obendrein mitverantwortlich für das enorme Leichtgewicht von locker flockig unter 300 Gramm. Damit gehört der Pure Boost eindeutig zu den leichtesten Läufern überhaupt. Interessant sind dann vor allem die Ausreißer: also, raus aus der Sportarena, rein in den urbanen Asphaltdschungel.

Mein Favorit ist der Pure Boost in der Stracciatella-Optik aus der Limited Edition des Battle Pack zur Fußball-WM 2104 in Brasilien. Das schwarzweiße Grafikdesign ist historisch angelehnt an die Original-Kriegsbemalung brasilianischer Ureinwohner.

Etwas gewagter ist der kürzlich präsentierte City Blur mit dem Großstadtpanorama-Fotoprint auf dem Nylon-Upper. Und eher zum Stehenbleiben als zum Vorauslaufen – und somit eine schicke Alternative zum ZX Flux Klassiker – ist der Primeknit Pure Boost. Das Consortium-Modell in der dezenten Premium-Ausführung ist just in der Herbst/Winter-Edition erschienen: pure Eleganz in rabenschwarzem Strick zu schwarzem Dreistreif und schwarzweiß gesprenkelten Senkeln.

Unterm Strich ist der Pure Boost ein brillanter Techniker, der pedantisch auf sein Gewicht achtet und neuerdings auch schon mal auf ein hippes Erscheinungsbild. Na also, geht doch, bzw. läuft.