Das ist kein ZX 500. Das ist ein Leitwolf im Webpelz. Weave? Got it!

1986 war ein bedeutsames Jahr. Die bis dato nahezu unbekannte Stadt Tschernobyl, im Norden der Ukraine, an der Grenze zu Weißrussland, gelangt zu trauriger Berühmtheit durch einen der verheerendsten Reaktorunfälle der Geschichte. In Vancouver eröffnen Prinz Charles und Lady Diana die Weltausstellung Expo 86. In Houston Texas spielt Elektronikmusikpionier Jean Michel Jarre anlässlich 25 Jahre NASA Space Center vor phänomenalen 1.300.000 Zuhörern.

Auf englischem Rasen gewinnt Boris Becker zum zweiten Mal Wimbledon. Der Extremkletterer Reinhold Messner hat als erster Mensch der Welt alle 14 Achttausender bestiegen. Und bei der Fußball-WM in Mexiko besiegt Argentinien im Finale Deutschland mit 3:2 und ist Weltmeister.

Zur gleichen Zeit präsentiert das Design- und Entwicklungsteam von adidas das erste Modell aus der ZX-Familie: den ZX 500. Konzipiert speziell für Langstreckenläufer. Ausgelegt auf maximale Bewegungsstabilität. Der Nylon-Velourshybrid überzeugt mit äußerlicher Schlichtheit und der technischen Finesse einer TPU-Fersenkappe – also einem thermoplastischen Polyurethan aus der Kategorie der sogenannten linearen Elastomere – und einer EVA-Zwischensohle, die längst das unverkennbare Markenzeichen des ZX-Familienoberhaupts ist. Eine weitere Besonderheit und Konstante ist das 12-Loch-Leichtschnürsystem mit den markanten 2×4-Kunststoffösen.

Der Original Colorway ist achatgraues Mesh zu basaltgrauem Veloursleder und Dreistreif. Dazu im knackigen Kontrast: Fersenpatch und Zungenlogo in Kardinalrot. Im Laufe der Jahrzehnte gab es mehrere Neuauflagen mit diversen Farbvarianten. Trotzdem stand der Ur-ZX oftmals und zu Unrecht im Schatten seiner Nachfahren auf Torsion-Basis: ob ZX 7000, 8000, 9000. Selbst der nur etwas jüngere ZX 700 erhielt gefühlt mehr Aufmerksamkeit.

Doch ein Langstreckenathlet zeichnet sich eben durch enormes Durchhaltevermögen aus. Und so besticht der ZX 500 immer mal wieder mit imposanten Relaunches. Beispielsweise im Oktober 2011 der Betongraue mit der neongelben Fersenkappe. Im Januar 2012 der Tron Blue. Im März 2012 der Scarlett in Schiefergrau, Silber, Pistazie. Im April 2013 noch mal der Original Colorway von 1986.

Jetzt, genau 28 Jahre nach seinem Start, läuft der Langstreckenperfektionist von 1986 mit einer innovativen wie sensationellen Edition auf der Zielgeraden: der ZX 500 Weave.

Das wirklich gewiefte daran ist, dass das gesamte Upper aus einem Stück gewebt ist, wie man es ja bereits von dem großartigen ZX Flux kennt. Das Ergebnis ist ein enorm stylishes Leichtgewicht, das in der optischen Struktur auf den ersten Blick an das Hahnentritt verwandte Webmuster Pepita erinnert und der sportlichen Edition einen unverkennbaren Look mit einer ganz eigenständigen Wertigkeit verleiht. Mal eben so präsentiert adidas aktuell gleich zehn zornige Farbvarianten.

Mir gefallen die drei Grundfarbenklassiker am besten: Grau/Weiß, Grau/Schwarz, Grau/Dunkelblau. In Sachen Innovation, Style und Komfort ist die Weave Edition definitiv mehr als herausragend. Weave? Got it! Oder wie schon Candi Staton 1986 erstmals bestätigte: »you got the love«.